Megatrends auf der Spur

Swiss Automotive Show

Megatrends auf der Spur

30. August 2023 agvs-upsa.ch – Rund 120 Aussteller präsentieren am 1. und 2. September 2023 im Forum Fribourg im Rahmen der Swiss ­Automotive Show ihre Produkte und bieten den Besuchenden kompetente Informationen aus erster Hand. Die SAG-Hausmesse ist aber mehr: Sie bietet praktische Tipps, blickt in die Zukunft und sie enthüllt den neuen Auftritt unter der Dachmarke Derendinger. Sascha Rhyner

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Digitalisierung und autonomes Fahren sind Megatrends, die den Werkstattalltag in den nächsten Jahren verändern werden. Foto: Shutterstock

An der diesjährigen Swiss Automotive Show (SAS) der Swiss Automotiv Group (SAG) wird der Vorhang gelüftet: Die neue Marke Derendinger erhält ein Gesicht und ein Logo. Bis zur Türöffnung am Freitag, 1. September, ist dies noch ein gut gehütetes Geheimnis. Neues gibt es aber auch von der Front der Aussteller: Gleich 19 neue Zulieferer sind mit ihren Produkten im Forum Fribourg präsent.

Die SAS ist indes auch 2023 mehr als eine Hausmesse. Die Aussteller bringen nicht nur an ihren eigenen Ständen viel Know-how für die ­Besuchenden mit. Dank Live-Demos zu hochaktuellen Themen wie Dieselpartikelfilter oder Ferndiagnose können sich Garagisten und Carrossiers vor Ort inspirieren lassen. Ebenso verspricht die Palette der Fachvorträge interessanten Wissenstransfer. Hier werden die Themen «Die Automobilindustrie im Wandel – Trends und Prognosen», «Welche Ausrüstungen brauchen die Garagen in der Zukunft?», «Unternehmensnachfolge – und jetzt?», «Mit den richtigen Kennzahlen auf Erfolgskurs» sowie «Die Zukunft der Garagen und Carrosserien als Familienbetrieb» beleuchtet.

Elektrifizierung ändert das Tagesgeschäft
Daneben will die SAS Antworten geben, wie die Megatrends, die grossen Herausforderungen der kommenden Jahre, das Tagesgeschäft im Betrieb verändern werden. Digitalisierung und Elektrifizierung – und damit einhergehend auch das Thema Nachhaltigkeit – dominieren bereits heute das Geschäft in der Werkstatt. Und auch das Thema autonomes Fahren nimmt gerade Fahrt auf, wie Alexander Burst sagt, Vice President für den Bereich Automated Driving bei der Robert Bosch GmbH. Die Hersteller seien in diesem Bereich in den vergangenen Monaten Kooperationen eingegangen. Besonders auffällig sei die Verbindung von IT-Firmen mit klassischen Autoherstellern. Als Beispiel nennt Burst die Zusammenarbeit von Microsoft mit General Motors und der GM-Tochterfirma Cruise, die ihre selbstfahrenden Autos jetzt mit der Azure-Cloud vernetzt. Volkswagen baut seit Anfang des ­Jahres zusammen mit Microsoft eine «Automated Driving Platform». Der gleiche Trend sei bei den Herstellern in China zu beobachten.

Den Grund für diese Entwicklung sieht Burst in der enormen Rechenleistung und der riesigen Menge an Speicher, die automatisiertes Fahren und das maschinelle Lernen (Stichwort: künstliche Intelligenz) erfordern. Die benötigten Rechenzentren könnten kaum von klassischen Automobilherstellern oder Zulieferern aufgebaut und betrieben werden. Gleichzeitig wird das Auto immer mehr zum Smartphone von morgen. Die Individualisierung der Fahrzeuge nimmt weiter zu; es ist längst nicht mehr Zukunftsmusik, dass das Auto den Fahrer erkennt und seine Präferenzen übernimmt und einstellt.

Fahrzeugvernetzung wird stark zunehmen
Die grosse Frage, welche die Branche umtreibt, bleibt jedoch: Wann kommt welcher Trend und welche Auswirkungen hat dies zu welchem Zeitpunkt auf die Zulieferer und die Werkstätten? Das «Experiences Per Mile Advisory Council», ein Zusammenschluss von Automobil- und Technologieunternehmen mit dem Ziel, die Probleme zu lösen, mit denen die Branche konfrontiert ist, hat einen Bericht veröffentlicht, der den Wandel der Mobilität im kommenden Jahrzehnt beschreibt. Die Studie mit dem Titel «Erlebnisse pro Meile 2030: Das nächste Jahrzehnt der Mobilitätstransformation stellt den Verbraucher in den Mittelpunkt» befasst sich mit dem stattfindenden gravierenden Wandel der Mobilität.

Der Studie zufolge wird die Fahrzeugvernetzung in allen neuen Automobilen weltweit von derzeit 48 Prozent bis 2030 auf fast 96 Prozent steigen. In ähnlicher Weise werden bis 2030 79 Prozent der weltweit ausgelieferten Fahrzeuge mindestens nach Level 2 automatisiert sein – was das Risiko von Unfällen dank Warnmeldungen und dem diskreten und vorausschauenden Einsatz von Sicherheitssystemen deutlich reduziert. Weil Konzepte wie Mobility Sharing und Nachhaltigkeit einen hohen Wert beim Nutzer einnehmen, schätzen die Autoren der Studie, dass 26 Prozent der Gewinne im Bereich Mobilität aus Dienstleistungen wie «Mobility on Demand» stammen, während 24 Prozent aller bis 2030 verkauften Neuwagen elektrisch angetrieben sein werden.

Die Megatrends werden auch Auswirkungen auf den Alltag in den Garagen haben. Der Onlinevertrieb wird weiter an Bedeutung gewinnen, weil Kunden vermehrt über diesen Kanal recherchieren und auch das Fahrzeug konfigurieren werden – selbst wenn der finale Kaufentscheid noch beim physischen Besuch im Showroom gefällt wird. Mit der zunehmenden Vernetzung der Fahrzeuge und dem Aufkommen neuer Technologien wie autonomes Fahren ergeben sich neue Anforderungen an den Servicebereich. Garagen müssen über das technische Know-how verfügen, um Reparaturen, Wartungen und Updates an elektrischen und vernetzten Fahrzeugen durchzuführen. Zudem können sie zusätzliche Dienstleistungen wie Software-Updates, Carsharing oder Flottenmanagement anbieten, um sich von reinen Verkaufsstellen zu Mobilitätsdienstleistern zu entwickeln.
 



Am 1. und 2. September 2023 findet in Fribourg die Swiss Automotive Show 2023 statt. Über 100 Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen für das Schweizer Autogewerbe. Weitere Informationen zu Tickets, Programm und Aussteller finden sie auf der Webseite swissautomotiveshow.ch.
 


Die AGVS-Medien sind offizieller Medienpartner der Swiss Automotive Show und berichten für sie im Vorfeld und während der Messe über alle interessanten News und Hintergründe.

 
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